auch schön

Eingeladen zur re:publica 21: „A scroll through the Garden of Tangled Data“

Die narrative Parallax-Website „A Scroll through the Garden of Tangled Data“, die ich mit doublelucky productions in Kooperation mit dem HAU Hebbel am Ufer entwickelt habe, wurde zum Off-Stage-Programm der re:publica eingeladen. Hurra! Die re:publica findet in diesem Jahr vom 20.-22. Mai unter dem Titel „In the Mean Time“ statt. Gemeinerweise nur online.

Sprechstunde @ Tischgesellschaft, Hellerau am 10. April 2021

Im Rahmen der Tischgesellschaft „Wieder da!“ zu Wiederaufnahmen, Wiederholungen und Wiederverwertungen in der Kunst gebe ich am 10. April von 12:00- 13:30 Uhr eine Sprechstunde/einen Workshop per Zoom, an der jede/r, die/der Lust hat, kostenfrei teilnehmen kann. Voranmeldung unter: workshop@hellerau.org.

Aus der Ankündigung:

„Kill your darlings“, sagen wir während der Proben tapfer. Aber in Wirklichkeit stirbt das gestrichene Material nicht, sondern schwirrt weiter in unseren Köpfen und Kisten. In dieser Sprechstunde soll es ans Licht kommen. Ich lade ein, im Rahmen der Tischgesellschaft künstlerisches Material zu teilen, das quasi unter den Tisch gefallen ist – und gemeinsam zu schauen, welches Potenzial es birgt. Persönlich, historisch, im neuen Kontext. Was lässt sich mit den Fragmenten machen, in welche Zusammenhänge und Formate lassen sie sich transferieren? Bietet der aktuelle Turn ins Digitale sinnvolle Möglichkeiten? Welche Erfahrungen wurden mit unterschiedlichen ästhetischen Übersetzungen gemacht? Bringt geliebte Text-/Bild-/Musik-Schnipsel mit – wir beraten uns gegenseitig und freuen uns, dass sie zumindest heute von neugierigen Augen gesehen und geschätzt werden.

Tischgesellschaft ist ein mehrjähriges Projekt der Choreografin Antje Pfundtner und der Dramaturgin Anne Kersting zur Teilung von Wissen und Ressourcen mit Kulturschaffenden und Zuschauer:innen. Volume#3 (Januar bis April 2021) entstand in Kooperation mit Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste.

Teilnehmer*innen: Antje Pfundtner in Gesellschaft (Anne Kersting, Jana Lüthje, Hannah Melder, Antje Pfundtner), Christina Ciupke (Performerin und Choreografin), Henning Fülle (Dramaturg, Kulturforscher, Gründer von “Performing the archive”), Adrienne Goehler (Theoretikerin, Publizistin, Kuratorin und Initiatorin der Wanderausstellung zu Expeditionen in Ästhetik und Nachhaltigkeit “ZUR NACHAHMUNG EMPFOHLEN!”), fachbetrieb rita grechen (interdisziplinäres künstlerisches Kollektiv), das HELLERAU-Team, Michael Hirsch (Philosoph, Politologe, Kunsttheoretiker und Autor), Andrea Keiz (Videokünstlerin und -Dokumentarin), Konglomerat e.V. (Praktiker:innen nachhaltiger Entwicklung), Christiane Kühl (Journalistin und Theatermacherin), Barbara Lubich (Freie Filmemacherin), Fabrice Mazliah (Tänzer und Choreograf), Michael Müller (Künstl. Leiter Theaterdiscounter Berlin), Patrick Primavesi (Prof. für Theaterwissenschaft Leipzig und Direktor des Tanzarchiv Leipzig e.V.), Anke Strauß (Organisationssoziologin und Studiengangsleiterin MA Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement Eberswalde), Anna Till (Freie Tänzerin und Choreografin), Katharina von Wilcke (Kulturmanagerin und Kuratorin)

Moderation Timon Beyes: Calculated Communities. Eröffnung Spy on me #3

Timon Beyes, Professor für Soziologie der Organisation und der Kultur sowie Direktor des Centre for Digital Cultures an der Leuphana Universität in Lüneburg, gab die Keynote zum Spy on me #3 Festival am HAU Hebbel am Ufer, Schwerpunkt New Communities. Hier die Aufzeichnung des Abends, an dem ich als Co-Kuratorin ins kurz ins Thema einführen durfte und das Gespräch mit Timon moderieren.

Gespräch Timon Beyes, Christiane Kühl

Spy on me #3: New Communities

Gemeinsam mit Annemie Vanackere und Sarah Reimann von HAU habe ich das diesjährige Spy on me #3-Festival kuratiert, zum Schwerpunkt New Communities. Eine Herausforderung, da natürlich das Programm nach der Verlängerung der Schließung der Theater in Berlin gekippt und neu gedacht werden musste. Aber es wurde. Hier das Festivalmagazin mit Beiträgen von Legacy Russell zu Glitch Feminism und Jan Distemeyer zu Programatischen Beziehungen, among others.

Digital Residencies (Cairo) – call for applications

Ich bin über das Goethe-Institut Kairo eingeladen, Studiobesuche in einem dreimonatigen Digital Residency-Programm zu machen – also leider nicht in Ägypten, sondern im Computer. Grmpf. Wie sollte es anders sein dieser Tage.

Die gute Nachricht ist: Der Call for Applications läuft noch bis zum 17. März 2021. Bewerben können sich junge Künstler*innen aus Ägypten und auch aus Deutschland. Aus der Ausschreibung:

„The Digital Residency Programme is designed to support contemporary emerging artists from different disciplines in their exploration and experimentation with digital technology in their art. Either in the creative process, the presentation or exhibition of their art, or in combination.“

Mehr Infos zum Stipendium und den Modalitäten hier.

„A scroll through the Garden of Tangled Data“ am HAU Berlin ab 25.03.2021

Im vergangenen März waren doublelucky productions eingeladen, eine performative Installation für das „Spy on me #2“-Festival am HAU zu entwicklen. Wegen Corona wurde das Festival und damit der Garden of Tangled Data kurzfristig abgesagt. In diesem Jahr wurde ein neuer Versuch der Einrichtung der Installation für Spy on me #3: New Communities gestartet und wir haben in weiser Voraussicht im Februar ein neues, pandemie-kompatibles Format für die Arbeit entwickelt. A scroll through the Garden of Tangled Data ist unsere erste narrative Parallax-Website. Mit Text, Video, Sound und live Image-processing.

Wenn auch Sie weniger Interesse an der Datafizierung von Pflanzen, sondern mehr an der Vegetalisierung von Daten haben; wenn Sie Teil des kommenden Ökosystems von Pflanzen, Daten und uns werden wollen; wenn Sie verstehen, dass Metamorphose nicht geformt werden, sondern sich selbst umformen heißt – dann schauen sie ab dem 25. März 2021 auf der HAU4-Seite vorbei. Der Zutritt zum Garten ist kostenlos. Du bist die Gärtnerin.

„Auflösung #3“ in Seoul

„Auflösung #3“ im Haenghwatang Art Space Seoul

Die doublelucky productions Arbeit „Auflösung #3“ (im Bild links angeschnitten) ist bis zum 21. März 2021 in der Ausstellung Virtual Station im Haenghwatang Art Space in Seoul, Korea zu sehen. Was ein passender Ausstellungsort für „Auflösung“ – quasi wörtlich genommen!

„Tischgesellschaft“ zu Nachhaltigkeit in Hellerau

Heute startet die neue „Tischgesellschaft“ der Choreografin / Gruppe Antje Pfundtner in Gesellschaft in Hellerau. Europäisches Zentrum für die Künste unter dem Titel „Wieder da!“. Es geht um Nachhaltigkeit in den Künsten, Wiederaufnahmen, Wiederholungen, das Original, das Archiv und neues Denken über erprobte Prozesse.

Der Auftakt des Programms wird gestreamt.

Ich bin, neben einer Reihe von anderen Künstler*innen und Theoretiker*innen, Gast der Veranstaltung und lade im Diskursformat  „Sprechstunde“ zu einem Austausch über Stückmaterial ein, das es nicht in ein Stück geschafft hat, aber es unbedingt verdient hätte. Künstlerischer Abfall, der in neuem Kontext zu neuem Leben erweckt werden sollte. Im April (genauer Termin steht noch nicht fest).

Die Gäste der Tischgesellschaft stellen sich in kurzen Audioclips vor, in Beantwortung der Frage: Was teilst Du?

Mit: Antje Pfundtner in Gesellschaft (Anne Kersting, Jana Lüthje, Hannah Melder, Antje Pfundtner), Christina Ciupke (Performerin und Choreografin), Henning Fülle (Dramaturg, Kulturforscher, Gründer von “Performing the archive”), Adrienne Goehler (Theoretikerin, Publizistin, Kuratorin und Initiatorin der Wanderausstellung zu Expeditionen in Ästhetik und Nachhaltigkeit »ZUR NACHAHMUNG EMPFOHLEN!«), fachbetrieb rita grechen (interdisziplinäres künstlerisches Kollektiv), das HELLERAU Team, Michael Hirsch (Philosoph, Politologe, Kunsttheoretiker und Autor), Andrea Keiz (Videokünstlerin und -Dokumentarin), Konglomerat e.V. (Praktiker:innen nachhaltiger Entwicklung), Christiane Kühl (Journalistin und Theatermacherin), Barbara Lubich (Freie Filmemacherin), Fabrice Mazliah (Tänzer und Choreograf), Michael Müller (Künstl. Leiter Theaterdiscounter Berlin), Patrick Primavesi (Prof. für Theaterwissenschaft Leipzig und Direktor des Tanzarchiv Leipzig e.V.), Anke Strauß (Organisationssoziologin und Studiengangsleiterin MA Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement Eberswalde), Anna Till (Freie Tänzerin und Choreografin), Katharina von Wilcke (Kulturmanagerin und Kuratorin)

Tischgesellschaft: „Wieder da!“ Vol. 1

doublelucky tv

Videostill aus Auflösung #1 / doublelucky tv

doublelucky productions konnten nicht auftreten dieses Jahr, aber wir konnten arbeiten. Genauer: nachdenken darüber, wie man in Corona-Times gleichwie ungewissen postpandemischen Zeiten die eigene performative Arbeit überhaupt sinnvollerweise fortsetzen kann.

Zwei Themen haben sich uns dabei aufgedrängt: Auflösung und Resonanz. Zu diesen Begriffen haben wir bei jedem unserer Treffen einen kurzen Film schnell produziert. Und so ein neues Format geboren: doublelucky tv. Fünf Filme sind bereits zu sehen, in unregelmäßigen Abständen werden weitere folgen.

#TakeCare Residency am HAU

Warum nicht einfach auch mal was Schönes vermelden, in diesem doch sehr unschönen Jahr: Das HAU Hebbel am Ufer hat mich im Rahmen des Neustart Kultur-Programms des Bundesministeriums für Kultur und Medien zu einer viermonatigen virtuellen Residency am HAU eingeladen. Das ist natürlich sehr fein. Ich werde meine physische Energie in ein Projekt über Holobionten stecken. Daneben werde ich beweisen, dass Computer in Wahrheit verkleidete Pflanzen sind. (Nun, ungläubige Leser*in, ich sage: Dran bleiben.)

„Auflösung#3“ für >1000 Scores. Pieces for Here, Now, & Later<

Auf Einladung des Literaturforums im Brechthaus und des Projekts 1000 Scores. Pieces for Here, Now & Later von Helgard Haug, David Helbig und Cornelius Puschke produzierte doublelucky productions diesen kurzen Film – Auflösung #3. Im Kontext aller weiteren Score-Arbeiten zu sehen auf der schönen, wachsenden Projektwebsite 1000scores.com.

Music: Hannes Strobl Text/Voice: Christiane Kühl Video: Chris Kondek

Garden of Tangled Data, Nantesbuch

Die performative Installation Garden of Tangled Data von doublelucky productions ist vom 16. bis zum 18. September 2020 beim Moosbrand Literatur und Musikfest zu sehen. Wir sind froh, dass der Datengarten, dessen Eröffnung im März im HAU Berlin coronabedingt abgesagt werden musste, nun in Nantesbuch elektrisch erblühen wird. Mehr Infos und im Anschluss Bilder bald auf der doublelucky productions Website.

 

 

Lecture/Workshop Laboratory of the Absent Body, Bukarest

Am 28. Juli gebe ich einen Workshop bei der Cultural Management Academy Bucharest, die 2020 den Titel Laboratory of the Absent Body. Reset scenarios for performing arts trägt. In diesem Fall ist die Message das Medium: Mein Körper bleibt leider in Bukarest abwesend bzw. wird nur dorthin gezoomt. Die Akademie findet dieses Jahr ausschließlich online statt.

Neben den Lectures und Workshops verschiedener Speaker und Trainer für ausgewählte Teilnehmer*innen gibt es auch drei öffentliche Online-Vorträge. Eröffnen wird am Montag, 27. Juli,  Milena Dragićević Šešić, Head of the UNESCO Chair in Cultural Policy and Management, über Ethik.

Open Call LINK: Kunst/Wissenschaft/KI

Mit dem neuen Förderprogramm LINK unterstützt die Stiftung Niedersachsen Kooperationsprojekte von Kultur und Wissenschaft zum Themenfeld KI. Ich wurde in die Jury des LINK-MASTERS-Programms berufen, das in einem ersten Schritt im Herbst 40 Interessenten aus Kunst und Wissenschaft und Technik zu einem dreitägigen interdisziplinären Workshop einlädt, in einem zweiten Schritt 10 x 10.000€ als Planning Grants für interdisziplinäre Projektideen vergibt und in einem letzten Schritt 3 x 150.000€ zur Realisierung von Projekten auslobt.

Die Ausschreibung findet Ihr hier. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Juli 2020.

Für ein neues Ökosystem der friedlichen Koexistenz von Pflanzen, Daten, uns

Manifest für den Garden of Tangled Data

schnell verfasst und publiziert auf HAU3000

Das ist fast alles, was wir sehen; aber hier wie in allem,
fängt das wahre und große Wunder dort erst an, wo unser Blick ein Ende hat.
Maurice Maeterlinck, Die Intelligenz der Blumen, 1902

In der vergangenen Dekade wurde deutlich, dass die Art und Weise, wie wir uns zur Welt ins Verhältnis setzen, falsch ist. Dass es nicht ‘wir’ und ‘die Welt’ ist – dass wir Teil dieser Welt sind, und, so wie es aussieht, nicht ihr bester. Über Jahrhunderte hat der Mensch sich über die Natur gestellt. Über die anderen Tiere, über die pflanzliche Natur, über die unbelebte Natur, die, wenn überhaupt, als Mobiliar des Planeten wahrgenommen wurde. Ebenso blöde und hoffnungslos narzisstisch ist die Trennung von Natur, Kultur und Technik. Als hätte die Natur keine Techniken entwickelt. Als wäre die Technik uns nicht zweite Natur geworden.

Die anhaltende Behauptung von Differenzen, Hierarchien und kategorialen Unterschieden hat im Wesentlichen zu Zerstörung und Depression geführt. Ein wenig Bewegung ist in die anthropozentrische Blindenanstalt erst durch den Animal Turn, dann durch den Vegetal Turn gekommen; heute werden Tieren Rechte zugesprochen und Pflanzen Erinnerungsvermögen sowie praktische Intelligenz. Aber das reicht nicht. Es gibt mehr Lebensformen, mehr Intelligenzen, mehr Dinge, die wir nicht sehen. Wir müssen auch fragen, was Daten wollen. Der “Garden of Tangled Data” feiert den “Data Turn”.

Wir wollen das World Wide Web durch das Wood Wide Web begreifen.

Getreu Marshall McLuhans Diktum, dass man ein Medium erst dann verstehen kann, wenn man es durch ein anderes sieht, schauen wir auf Algorithmen durch die Membran der Pflanzen. Zu lange wurde auf Pflanzen durch Daten geblickt; sie wurden vermessen, quantifiziert, aktuell kontinentübergreifend mit Sensoren ausgestattet. Wir drehen den Spieß um. Wir wollen das World Wide Web durch das Wood Wide Web begreifen. Den Data Tree durch den Baum der Erkenntnis. Pflanzen und Daten sind uns fremd, weil sie eine andere Zeitlichkeit haben; die einen zu langsam für unsere Wahrnehmung, die anderen zu schnell. Sie haben keine feste Form, wollen stets wachsen, können Zivilisationen überdauern, sind passiv und aktiv, kommunizieren elektrisch, kommunizieren global, sind Potenz, Rhizom und Vielheit: Der Singular von Daten ist Datensatz.

Die Gärter*innen des “Garden of Tangled Data” sehen all das mit Wohlwollen und Interesse. Es sind schon zu viele Horrorfilme gedreht worden. Unser Garten ist, wie jeder Garten, ein Abbild unserer Vorstellung vom Paradies. Pluralität, Interesse und Wohlwollen ist unser Paradies. Wir bestellen ein friedliches Ökosystem des kreativen Miteinanders alles Anwesenden. Wurzeln, Menschen, Festplatten. Wir beenden den Krieg aller gegen alle, und propagieren die speziesübergreifende Allianz von Algorithmen, Pflanzen, uns. Keine Taxonomien, kein Tagging. Atmosphäre schaffen. Nenn mir das sozialste Medium: Pflanzen. Im “Garden of Tangled Data” wollen wir von der Intelligenz der Pflanzen lernen.

Keine Lunge zu brauchen. Lunge zu sein. Kein Hirn zu brauchen. Netzwerk zu sein. Kein Herz zu brauchen. Solidarisch sein. Nichts zu brauchen außer Licht. Wir wollen Licht essen und Atmosphäre schaffen. Wir können alles abgeben: Zucker, Wasser, Sauerstoff, Wissen. Wir können alles loslassen: Zweige, Blätter, Blüten, Besitz. Ohne Schmerz, ohne Schlaf, ohne Verlust, bleiben wir wir.

Wir müssen den Zerfall umarmen. Wir müssen Humus werden. Festplatten müssen Steine werden. Steine müssen kompostieren. Das Virtuelle gleichwie das Vegetative sind Potenzen, Möglichkeiten des Werdens, des So-Werdens oder Anders-Werdens. Das Wort für Welt ist Wald. Das Wort für All ist Algorithmus. Wir brauchen Phytolinguisten, wir brauchen Algolinguistinnen. Wir bestaunen das Neue, wir feiern Kreisläufe und Metamorphosen. Komm in den Garten.

 

Christiane Kühl für doublelucky productions

Weiter Schreiben Magazin #2: Hühner, Katzen, Messenger

Das  Weiter Schreiben-Printmagazin #2  ist erschienen. „Hühner Katzen Messenger“ erzählt von Tieren in Syrien, Sarajewo und Trier, von Wölfen in der Literatur und Schlangen im Literaturbetrieb. Mit Texten von Pegah Ahmadi, Galal Alahmadi, Osama Al-Dahri, Abdullah Alqaseer, Sylvia Geist, Lena Gorelik, Olga Grjasnowa, Rasha Habbal, Rabab Haidar, Yamen Hussein, Fady Jomar, Noor Kanj, Michael Krüger, Lina Muzur, Widad Nabi und Monika Rinck.

Hier zum Durchblättern.

Weiterlesen gern auf unserer Website: www.weiterschreiben.jetzt

Garden of Tangled Data – cancelled due to corona shut down

Die Installation Garden of Tangled Data, die ich mit doublelucky productions für das Spy on me-Festival am HAU vorbereitet habe, kann wegen der Gefahr der Ausbreitung des Coronavirus nicht wie geplant kommende Woche eröffnet werden. Das ist vernünftig, aber natürlich auch sehr schade. Nicht nur, weil das ganze Team viel Arbeit, Hingabe und Expertise hineingesteckt hat, sondern auch, weil es für alle sehr toll geworden wäre. Von der Intelligenz der Pflanzen lernen! Die  Lyrik der Festplatten lesen!

Wir hoffen, dass der Garten zu einem späteren Zeitpunkt seine Pforten öffnen kann.

Garden of Tangled Data – Installation @ HAU Berlin

doublelucky productions eröffnet im Rahmen des Spy on me-Festivals im HAU Hebbel am Ufer Berlin den Garden of Tangled Data. Installation, Sound, Diskurs, Austausch – ein Community Garten, in dem man Algorithmen wachsen hört.

25., 26., 28.03. 18:00 – 22:00 Uhr
29.03. 15:00-19:00 Uhr
HAU 3 Houseclub, Tempelhofer Ufer 10, 10963 Berlin

>>> Fast jede*r trägt ein digitales Archiv mit sich. Fotos, Chats, Mails, die keinen Staub ansetzen und sich nie zersetzen. Stets identisch werden sie auf unzugänglichen Server Farmen gelagert, zur Ausbeute Dritter. Anders im “Garden of Tangled Data”. Hier werden Daten nicht ausgelesen, sondern ausgesät. Die Besucher*innen spenden Daten und beobachten, wie diese sich kreuzen, blühen und zu Humus werden. Nicht für Profit – für Schönheit. Gemeinsam mit Codern, Künstler*innen und geladenen, wild wuchernd philosophierenden Gästen bestellen wir ein alternatives Ökosystem der friedlichen Koexistenz von Technologie, Pflanzen, uns. <<<

Jury LINK – Künstliche Intelligenz in Kunst und Kultur

Von der Stiftung Niedersachsen wurde ich in die Jury des Förderprogramms LINK – Künstliche Intelligenz in Kunst und Kultur berufen. Das Programm startete 2019 mit einer Tagung und einer KI-Schule für Kulturschaffende. Die neu gegründete Jury aus KI-Expert*innen und Kulturschaffenden soll  interdisziplinäre Projekttandems für einen Ideenwettbewerb benennen, in einem zweiten Schritt zehn Ideenskizzen mit einem ‚Planning Grant‘ ausstatten und in einem dritten Schritt drei Teams auswählen, die jeweils 150.000€ für die Umsetzung ihres Projekts erhalten. Ich bin gespannt und freue mich auf die Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Rosenhahn, Institut für Informationsverarbeitung, Leibniz Universität Hannover; Prof. Dr. Frank Kirchner, Robotics Information Center; Prof. Dr. Claudia Müller-Birn, Institute of Computer Science, FU Berlin; Gerfried Stocker, Ars Electronica Linz; Dr. Matthias Röder, Karajan Institut Salzburg.

Lecture in Seoul

Am 7. Februar 2020 geben Chris Kondek und ich eine Lecture mit dem Titel „Performing the Digital Double. Theater, Representation and Participation in the Digital Age“ auf der Konferenz „Algorithmic Creativity and Abstraction“ in Seoul. Warum es nicht reicht, für den Vortrag unser digitales Doppel um den Globus zu schicken, erschließt sich mir nicht. Vermutlich zu abstrakt für die Kreativen.

Weiter Schreiben. Das Magazin

Weiter Schreiben. Ein Portal für Literatur und Musik aus Krisengebieten ist Power of the Arts-Preisträger 2018.

Daher gibt es seit Juni 2019 neben der Website www.weiterschreiben.jetzt ein Printmagazin zum Anfassen.
In allen gut sortierten Buchhandlungen. Umsonst.

Das Weiter Schreiben Team. Foto: Heike Steinweg
Das Weiter Schreiben-Team von rechts nach links: Annika Reich, Juliette Moarbes, Maritta Iseler, Dima Albitar-Kalaji, Christiane Kühl. Foto: Heike Steinweg

Die Route wird neu berechnet, Weimar

Das Goethe Institut veranstaltet unter dem schönen Titel Die Route wird neu berechnet ein dreitägiges Kultursymposium in Weimar, vom 19. bis 21. Juni 2019. Ich präsentiere mit doublelucky productions am Freitag, den 21. Juni eine Lecture-Performance unter dem (auch nicht schlechten) Titel TRUE YOU (we know how you feel). Und, thanks to Emotion Analytics, wissen wir es wirklich. Hach, man wird fast nostalgisch, wenn man an den guten alten Lügendetektor denkt.

Power of the Arts-Preisträger

Weiter Schreiben. Ein Portal für Literatur und Musik aus Krisengebieten, auf dem wir alle zwei Wochen neue Texte von Autor*innen aus Syrien, Afghanistan, dem Jemen, Irak, Ungarn und anderen Ländern in deutscher Übersetzung und im Original publizieren, ist Power of the Arts-Preisträger 2018. Die Jury lobt:

Den Initiatorinnen um Autorin Annika Reich gelingt es nicht nur, eine Systemlücke zu schließen, sondern auch, Ruhe und Reflexion in eine aufgeregte Debatte zu bringen.

Mit dem Preisgeld wollen wir 2019 ein kleines Printmagazin publizieren, das nicht nur Exilliteratur zu spezifischen Themen, sondern auch die geflüchteten Autor*innen und ihr weiteres künstlerisches und politisches Engagement vorstellt.

IMPACT 18, Essen

Einmal jährlich veranstaltet der PACT Zollverein das transdisziplinäre Symposium- und Workshop-Programm IMPACT. 2018 unter dem Titel „(Politics is) Matter in Movement“. Chris Kondek und ich/doublelucky productions hatten nicht nur die Ehre, neben Forensic Architecture und Jaya Klara Brekke & Paul Feigelfeld einen Tag Programm zu gestalten, sondern auch das Vergnügen, an den anderen Workshops teilzunehmen und vor allem die extrem interessanten TeilnehmerInnen mit ihren verschiedenen Expertisen aus den unterschiedlichsten Kontexten kennenzulernen. Blockchains und Hexen wurden gleichermaßen geachtet. Unten ein Bild vom gemütlichen Teil: Sofas, Kerzen, Avatare.

19.-22.07.2018: X Shared Spaces, München

Foto Produktion Neu-Neuaubing
Neu-Neuaubing

doublelucky productions zeigen ab heute bis Sonntag einen 360-Grad-Film im Rahmen des Projekts X Shared Spaces der Münchner Kammerspiele. X Shared Spaces ist ein Stadtrundgang der anderen Art, auf dem das Publikum Einblick in neue Ökonomien und Raumverteilungen erhält. An München Neuaubing beispielsweise wird gerade eine niegelnagelneue Smart City für 20.000 Menschen=User angegliedert, im Rahmen des EU-Programms Smarter Together. Wir haben uns eine 360-Grad-Kamera geliehen, 180 Grad nach unten geguckt und unter der Erde eine erstaunliche Entdeckung gemacht: In den Nekropolen wird all das, was Smarter Together und die Sharing Economy fordern, bereits realisiert. Körperlosigkeit, Energie-Effizienz, Shared Spaces – das können die schon lange. Die Toten sind uns voraus. Wir müssen mithalten. Wir haben Neu-Neuaubing gesehen.